Mast ist nicht gleich Mast - das weiß jeder Windsurfer, der schon einmal versucht hat, ein Pryde Segel mit einem Hardtop Masten aufzuriggen. Sehr viele Faktoren beeinflussen, ob das Segel gut "steht" oder nicht: Die Mastlänge, die Härte, die Biegecharakteristik, der Carbongehalt, der Durchmesser und mehr. Wer hier keine Kompromisse und kein Risiko eingehen möchte, der greift zu dem Surfmasten, der vom Segelhersteller empfohlen wird. In der Regel sind das recht kostspielige Originalmasten der Segelhersteller. Reinen Gewissens kann man jedoch auch fast ohne Performanceverlust zu Windsurfmasten von Zulieferern greifen, mit denen man teils erheblich Geld sparen kann. Wir erklären, worauf es ankommt...
Windsurf Masten: SDM Masten, RDM Masten, STX RDM Masten, Hardtop Masten, Flextop Masten* Preise inkl. MwSt zzgl. Versand.
Die Härte eines Windsurf Masts wird in IMCS angegeben. Die komplizierte Ermittlungsart auf den Punkt gebracht: Je höher der Wert, desto härter der Mast. So hat beispielsweise ein 340er Mast eine Härte von 15 IMCS, ein 430er Mast 21 IMCS und ein 460er Mast 25 IMCS. Denn je nach Länge sind die Härten jedoch weitgehend standardisiert, so dass man mit der Wahl der Mastlänge auch die Härte schon ausgewählt hat. Praktisch - ein Wert weniger, auf den man achten muss.
Sie ergibt sich daraus, welche Mastlänge der Segelhersteller fordert. Diese versteckt sich hinter dem Wert "Luff", der häufig auf das Segel aufgedruckt ist. Ideal ist mit der Kombi aus Mastlänge und Mastverlängerung den Luff Wert zu erreichen. Beispiel: Luff 453 cm: Ein 430 cm Mast mit 23 cm Mastverlängerung funktioniert. Manche Surfsegel sind auch mit einem so genannten Vario Top ausgestattet, so dass man den Mast an der Segelspitze etwas herausstehen lassen kann.
Allein die Masthärte sagt lediglich etwas darüber aus, wie stark sich der Windsurfmast über die gesamte Länge biegt. Unbeantwortet bleibt dadurch jedoch die Frage, wie sich die Gesamtbiegung auf das Mast Top und die Mast Base verteilen. Das Verhältnis wird angegeben in einer Kennziffer, anhand derer man die Mastbiegung in drei Kategorien einteilen kann: Constant Curve (auch CC) als "normale" Biegung, Flex Top (auch FT oder Progressive Flex) als Biegekurve bei der das Top mehr zur Gesamtbiegung beiträgt als bei CC und schließlich Hard Top (HT), bei der die Mastbase stärker zur Gesamtbiegung beiträgt als das Top. Aus den unterschiedlichen Schnitten der Masttasche eines Segels ergibt sich bereits, dass nur eine passende Mast-Biegekurve ein Segel garantierten kann, das gut umschlägt, auch bei Overpower kontrollierbar ist, die passende Zugkraft hat, einen stabilen Druckpunkt hat und die gewünschte Profiltiefe hat. Wir beraten gerne zur Wahl der passenden Biegekurve.
Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten, und sie ist gar nicht so einfach wie sie auf den ersten Blick scheint.
Was für mehr Carbon spricht:
Auf der einen Seite bedeutet mehr Carbon auch bessere Rückstelleigenschaften und damit eine bessere Segelperformance:
Innerhalb von kürzester Zeit passt sich die Mastbiegung den jeweiligen optimalen Windverhältnissen an, so dass das Segel auch in Böen
und Windlöchern kontrollierbar bleibt und das Durchgleiten verbessert wird. Auch das geringere Gewicht eines höheren Carbonanteils
spricht für mehr Carbon, auch wenn die Gewichtsersparnis nicht besonders groß ist.
Was für weniger Carbon spricht:
Je höher der Carbon-Anteil, desto höher das Risiko von Lufteinschlüssen. Diese sind zwar durch die PrePreg-Bauweise, bei der die Carbon-Lagen
vor der Verarbeitung bereits mit Epoxydharz imprägniert werden, seltener geworden, aber immer noch möglich. Diese Lufteinschlüsse sind
Sollbruchstellen, so dass es bei Surfmasten mit hohem Carbon-Gehalt Hersteller-übergreifend schneller zu Materialversagen kommen kann.
Ebenso ist der exponentiell steigende Preis mit steigendem Carbongehalt ein Nachteil von High-Carbon-Surfmasten. Daher empfehlen wir für
Windsurfer mit gehobenen Ansprüchen 60-80 % Carbon und für Windsurf-Aufsteiger und Freizeitsurfer einen Carbongehalt zwischen 30 und 50 %.
Klassischerweise werden RDM Masten (auch Skinny Masten genannt) häufiger in kleinen Segeln eingesetzt. Aus diesem Grund bieten viele Hersteller RDM-Masten nur bis 430 cm oder max. 460 cm an. RDM Masten sind wegen der dickeren Wandstärke schwerer als SDM Masten, bilden aber durch die schmalere Anströmkante ein besseres Segelprofil aus und gelten als bruchstabiler. Ein weiterer Vorteil dieser Skinny Masten ist, dass sie sich besser in die Masttasche einfädeln lassen.
Polyamid-Überzug: Erhöht die Kratzfestigkeit des Masts
Alutex-Beschichtung: Erhöht die UV-Beständigkeit
Kevlar-Inlay: Erhöht die Kratzfestigkeit des Masts
Mastbag: Schützt vor Kratzern, Stößen und UV-Licht
Prepreg-Konstruktion: Vorimprägnierte Carbon-Fasern garantieren eine gleichmäßige Verteilung von Harz und Carbon und reduzieren das Risiko von Luftblasen